Gold & Silber für Capoeira Karlsruhe bei der Deutschen Meisterschaft 2025 in Heidelberg

Der Verein Capoeira Karlsruhe e. V. freut sich über zwei herausragende Erfolge bei der Deutschen Capoeira-Meisterschaft 2025 in Heidelberg. Zwei seiner Mitglieder konnten erneut glänzen und Medaillen in die Fächerstadt holen. 

Alexis Loucopoulos (Mangalô, Mitte), 1. Platz in der Jugendkategorie, und Alfred Xhelilaj (Graduado Calopsita, links), 2. Platz seiner Kategorie, mit ihrem stolzen Trainer Luiz Carlos dos Santos Gomes (Professor Cao, rechts). Joana Loucopoulos (Amora, 2. v.l.) und Paula Hacker (Graduada Jacarandá, 2. v.r.) erreichten beide das Halbfinale (Foto: Uwe Böse)

Nachdem der Informatiker Alfred Xhelilaj (Graduado Calopsita) bereits 2018 Silber und 2019 Bronze in die Fächerstadt geholt hatte, wurde er jetzt in der höheren Kategorie der Graduados Deutscher Vizemeister. Zudem wurden zwei seiner drei Wettkampfspiele, das akrobatische Siriuna- und das kämpferische São Bento d’Abadá-Spiel ausgezeichnet. Der 15-jährige Schüler Alexis Loucopoulos, bekannt unter seinem Capoeira-Spitznamen Mangalô, war 2022 bereits Deutscher Kindermeister und ist nun neuer Deutscher Jugendmeister. Neben den beiden Medaillengewinnern erreichten Paula Hacker (Graduada Jacarandá) in der Frauenkategorie und Joana Loucopoulos (Amora) in der Jugendkategorie jeweils das Halbfinale.

Ausgerichtet wurde die diesjährige Deutsche Meisterschaft von den Vereinen Capoeira Gemeinschaft Heidelberg für Sport und Kultur e.V. und ABADÁ Capoeira Heilbronn, Stuttgart und Esslingen e. V.. Die Gesamtleitung übernahm Mestre Pernilongo (Sidney Maurício Tempesta) aus São Paulo in Brasilien.

Rund 250 Teilnehmende aus mehreren Ländern trafen sich vom 17. bis zum 19. Oktober bei der Deutschen Meisterschaft und dem dreitägigen Rahmenprogramm, bestehend aus Workshops, Trainings und dem sogenannten  Aulão, einem gemeinsamen Unterricht aller anwesenden Schüler*innen und Lehrer*innen, der vom ranghöchsten anwesenden Lehrer angeleitet wird. Ziel ist, Wissen, Bewegungen und Energie miteinander zu teilen – unabhängig von Graduierung oder Herkunft der Teilnehmenden. Die Atmosphäre ist gemeinschaftlich, inspirierend und oft mit Musik und Gesängen verbunden.

Alexis Loucopoulos (Mangalô, rechts) ist neuer deutscher Jugendmeister in Abadá Capoeira (Foto: Uwe Böse).

Alfred Xhelilaj (Graduado Calopsita, 2. v.r.) gewinnt die Silbermedaille in seiner Kategorie (Foto: Uwe Böse).

Capoeira verbindet Bewegung, Rhythmus, Kampf und Akrobatik zu einem ausdrucksstarken Dialog. Gespielt wird in der sogenannten Roda, einem Kreis aus singenden und klatschenden Capoeiristas, begleitet von traditionellen Instrumenten. Ursprünglich entstanden als Widerstandsform afrikanischer Versklavter in Brasilien, die ihre Kampfkunst als Tanz verschleiern mussten, ist Capoeira seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe und begeistert inzwischen Menschen auf allen Kontinenten.

Auch in der Gestaltung der Wettkämpfe unterscheidet sich Capoeira von anderen Kampfsportarten. Bewertet wird kein schneller Knockout, sondern das Zusammenspiel und die Harmonie der Bewegungen. Hierbei ist es wichtig, innerhalb von Sekundenbruchteilen auf die Bewegung des anderen Capoeiristas zu reagieren, sodass ein Wettkampf für Außenstehende wie eine einstudierte Choreographie erscheinen mag. Dies unterstreicht die Bedeutung von Capoeira als eine einheitliche Sportart, bei der Reaktionsvermögen, Fitness, Technik und Fairness gleichermaßen gefragt sind.

Text: Dr. Andrea Nestl

Erschienen am 23.10.2025 bei Wochenblattreporter

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