Bei der diesjährigen Deutschen Capoeira Meisterschaft in Stuttgart stand der Karlsruher Alfred Xhelilaj (Capoeirista Calopsita) erneut auf dem Siegertreppchen. Nach seinem Heimspiel im vergangenen Jahr konnte der Informatiker in seiner Kategorie nun Bronze in die Fächerstadt holen.
Capoeira, seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe, ist eine brasilianische
Kampfkunst mit Ursprung in der Sklavenzeit. Capoeira vereint
Angriffstechniken mit Akrobatik und rhythmischer Musik zu einem als Tanz
getarnten Kampf.
Für Alfred Xhelilaj (Capoeirista Calopsita) war es bereits die zweite Teilnahme an
einer Capoeira-Meisterschaft, nachdem er im vergangenen Jahr bei der
Deutschen Meisterschaft in Karlsruhe den Vizemeister-Titel gewonnen hatte. Mit
seiner erneuten Platzierung unter den deutschen Top 3 seiner Kategorie zeigte
sich Xhelilaj überaus zufrieden. „Über den dritten Platz freue ich mich sehr. Ich
habe alles gegeben und hatte eine Menge Spaß“, schmunzelt der Karlsruher
Informatiker.
Der Sport- und Kulturverein Capoeira Karlsruhe e.V. und sein Partnerverein
Capoeira Schwetzingen e.V. traten mit fünf weiteren Teilnehmenden an. In der
Jugendkategorie bewiesen sich Christian Busse (Capoeirista Lambari) aus
Schwetzingen und Richard Firzlaff (Capoeirista Sapatilha) aus Karlsruhe. Andre
Almeida (Capoeirista Mineirinho) und Cyril Bitterich (Graduado Girafa) aus der
Fächerstadt traten in den beiden Erwachsenen-Kategorien an. Die Karlsruherin
Judith Kleinheins, die den Capoeira-Spitznamen „Querubim“ trägt, schaffte es
sogar bis ins Halbfinale. „Ich bin sehr stolz auf meine Schüler, auf ihren Mut und
ihre Motivation. Glückwunsch an alle Wettkampfteilnehmer!“, lobte Luiz Carlos
dos Santos Gomes, Gründer und Trainer von Capoeira Karlsruhe e.V., den
Einsatz der angetretenen Vereinsmitglieder.
Ausgerichtet wurde das sportliche Event von Estácio Ferreira da Silva
(Mestrando Estácio), dem Weltmeister von 2003 und Trainer des Vereins ABADÁ
Capoeira Heilbronn, Stuttgart und Esslingen e.V. Die Schirmherrschaft übernahm
José Tadeu Carneiro Cardoso, bekannt als Mestre Camisa, der 1988 den
größten internationalen ABADÀ-Capoeira-Verband mit inzwischen rund 41.000
Mitgliedern in 30 Ländern gründete.
Bei der Capoeira-Meisterschaft werden die Wettkampfteilnehmenden nach ihrer
jeweiligen Graduierung eingeteilt – also der Farbe der Kordeln an den
Capoeirahosen, die den persönlichen Leistungsstand symbolisieren. Die
Wettkampfklassen unterteilen sich daher meist in zwei Leistungsklassen, jeweils
Männer und Frauen. Außerdem gab es in diesem Jahr zum dritten Mal eine
Jugendkategorie.
Die Wettkampfregeln schreiben das Spiel in verschiedenen Capoeira-Spielarten
vor. Neben dem ruhigen Benguela-Spiel, das sich durch ineinanderfließende
Bodenbewegungen beider Spieler auszeichnet, müssen die Teilnehmenden auch
das schnelle und kämpferische São Bento Grande-Spiel beherrschen. Bewertet
werden Capoeira-Wettkämpfe von einer Fachjury, die neben dem technischen
Geschick der Capoeiristas auch deren Kreativität im Spiel bewertet. Weil,
anderes als im Kampfsport üblich, die Punkte auch für das Zusammenspiel in seiner Gesamtheit vergeben werden, müssen die Wettkämpfer in blitzschneller
Reaktion ein harmonisch wirkendes Spiel mit ihrem Gegner entwickeln.
Auch wer nicht an den Wettkämpfen teilnimmt, bekommt auf einer mehrtätigen
Capoeira-Meisterschaft neben zahlreichen Trainings auch Musik- und Tanz-
Workshops geboten. Eine Besonderheit ist die Anreise hochgraduierter
Capoeiralehrer und -lehrerinnen aus aller Welt.
Eine Capoeira-Meisterschaft ist immer ein großes, fröhliches Event und fördert
den sportlichen und internationalen kulturellen Austausch.
Der Verein Capoeira Karlsruhe e.V. bietet Capoeira-Unterricht für Kinder,
Jugendliche und Erwachsene an und engagiert sich in diversen sozialen und
kulturellen Projekten. Ausführliche Informationen unter www.capoeira-
karlsruhe.de
Foto: Uwe Böse
Erschienen am 25.10.2019 bei Metropolnews
Erschienen am 28.10.2019 bei Badischer Turnerbund
Erschienen am 30.10.2019 bei Amtsblatt Waldbronn
Erschienen am 02.11.2019 bei Wochenblattreporter
Erschienen am 06.11.2019 bei Wochenblatt Karlsruhe
Erschienen am 09.11.2019 bei BNN
Erschienen am 01.12.2019 bei SPORT in BW